Am nächsten Morgen starteten wir Richtung Augstenberg, die Wetterzeichen sahen (noch) nicht allzu schlecht aus. Der Weg führte zuerst über Alpweiden, dann durch Bergföhrenwald und Lawinenverbauungen. Bergföhren unterscheiden sich von Arven dadurch, dass zwei Nadeln zusammen dem Ast entwachsen, bei der Arve sind es fünf. Später, auf dem Grat, wurde es aber immer dunkler. Im Rheintal zog eine Regenfront auf. Wir planten kurz um und bestiegen den Spitz, der quasi am Weg liegt, damit wir trotzdem noch einen Gipfel gemacht haben.
Zwischen den Bergföhren |
Blick nach Österreich zum Fundelkopf |
Auf der Tour konnten wir verschiedene Tiere beobachten. Vom Chalbergrad sahen wir zuerst nur wenige Gämsen. Im Sattel beim Spitz waren dann aber über 40 Tiere auszumachen! Schon im Aufstieg über Turna beobachteten wir drei Gesellen, die uns beobachteten: Murmeltiere. Jetzt im Herbst waren sie besonders dick, sie haben sich einen ordentlichen Winterspeck angefressen. Die putzigen Tierchen haben kein einfaches Leben. Sie leben in Sippen, wobei sich nur der Sippenchef und die -chefin fortpflanzen. Sie werden auch Bär und Katze genannt, die Jungen Kätzchen oder Äffchen. Während des Sommers müssen sie sich soviel Speck anfressen, dass sie den Winterschlaf von Oktober bis April überleben. Steigt allerdings die Temperatur im Sommer über 20° C, geraten sie bereits in Hitzestress, da sie weder schwitzen noch hecheln können. Sie verkriechen sich dann in ihre Bauten, die bis 7 Meter unter die Erde reichen, und warten die kühlere Tageszeit ab. Fühlen sie sich bedroht, pfeifen sie. Bei allgemeiner Gefahr wird mehrmals gepfiffen, bei Gefahr aus der Luft, vor allem von Adler, genau einmal.
Zum Tiere beobachten unerlässlich: Ein guter Feldstecher |
Weitere interessante Informationen zu Murmeltieren, Gämsen und der Bergumwelt im allgemeinen findet man im hervorragenden Buch "Im Gebirge - Natur erleben - beobachten - verstehen" von Sabine Joss, erschienen im Haupt-Verlag (ISBN 978-3-258-07674-4).
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