Sonntag, 2. Dezember 2012

Funzel aus, Scheinwerfer an - hier kommt der Trailbeamer!

Lange habe ich gewerweist: Soll ich die Investition machen von 249 Franken oder nicht für den Trailbeamer 1000 von Veloplus? Nun, kürzlich wurde ich schwach und kaufte mir das Teil. Da ich das grossartig auf Twitter verkündete, meldete sich Veloplus prompt, wie nun die Erfahrungen seien. Ich nahm nun den Mund ganz voll und versprach grossspurig, dass ich dies erst diese Woche testen, dafür etwas darüber schreiben werde. Nun musste ich mich also in die Dunkelheit, Kälte, Glätte und Feuchtigkeit stürzen, um dieses Teil auszuprobieren. 
Die Verpackung kommt schon mal relativ edel in einer Kartonbox daher:

Die Helmhalterung konnte ich noch im Trockenen und in der Wärme montieren. Vielleicht finde ich noch eine bessere Variante zur Fixierung, im Moment stört der Klettstreifen, mit der die Halterung am Helm befestigt wird, noch etwas. Vor grössere Probleme stellte mich die Montage des O-Ringes an der Lampe.

In der Anleitung heisst es, es gehe ohne Werkzeug. Ich kam auf keine Lösung. Also twitterte ich am Abend das Bild und fragte bei Veloplus, wie das funktionieren soll. Keine Stunde später erhielt ich Antwort, dass man sich darum kümmern würde. Tags darauf hatte ich auch schon eine Mail im Posteingang: Mit einem Schraubenzieher muss man die Halterung lösen, damit man den O-Ring montieren kann, dann wieder anziehen. Das hatte ich mir auch schon überlegt, aber es hiess ja "ohne Werkzeug". Ich schlug vor, dass man das für Bürogummis wie mich noch irgendwo erwähnen sollte. Und siehe da, noch am gleichen Tag wurde die Beschreibung des Artikels auf der Website von Veloplus ergänzt. Liebe Wirtschaftshochschulen, diese Episode könnt ihr als Fallbeispiel für gelungenen Kundenservice nehmen.
Ja, und nun wollte ich am letzten Novembertag dieses Jahres die Lampe ausprobieren. Es lag Schnee, die Temperaturen waren um den Gefrierpunkt. Soll ich es wagen oder nicht? Ach was, das bisschen Schnee wird mich schon nicht umbringen. So radelte ich also vor sechs Uhr morgens los. Ich schaltete die Lampe noch nicht an durch das Dorf, die anderen Verkehrsteilnehmer wären geblendet worden. Aber auf dem Radweg nach Beromünster musste es sein: Ich schaltete meine Flutlichtanlage ein. Und sie hielt, was ich mir von ihr versprach. Schön ausgeleuchteter Weg, nicht nur so ein Lichtfleck, wo man nicht sieht, was links und rechts davon ist. So lässt sich die Nacht bei leichtem Schneefall geniessen. Auch nach Beromünster wies sie mir wunderbar den Weg. Was sie allerdings nicht aufdeckte, war das spiegelglatte Eis, das sich unter der dünnen Schneeschicht verbarg. Dies bekam ich dann knallhart zu spüren. Ich landete auf dem Rücken, und es verschlug mir kurz den Atem. Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich keine grösseren Schäden davon trug, fuhr ich weiter. Der Morentalerwald wurde wunderbar ausgeleuchtet, auch in der Kurve fuhr ich nicht geradeaus wegen zu wenig Licht. Durch die Helmmontage konnte ich in die Richtung leuchten, wo ich hinfahren  wollte. Schlussendlich gelangte ich nach zwei weiteren Stürzen auf dem Glatteis in Sempach Station an. Und ich habe das Versprechen an Veloplus gehalten, wofür ich die Schmerzen in Kauf nahm.
Fazit: Die Lampe ist hervorragend geeignet, wenn man wie ich einen Arbeitsweg abseits der Strassen und Ortschaften hat. Für schnelle Ritte über verwinkelte Singletrails gibt sie wohl zu wenig Licht, aber das sollte man im Winter sowieso unterlassen wegen den Wildtieren, die in dieser harten Zeit aufgescheucht werden und so unnötig Energie brauchen.

4 Kommentare:

  1. Guter Bericht. Schäde nur das die Lampe von veloplus günstig eingekauft wird und dann als veloplus Erfindung verkauft wird. Dies Lampe wird in Belgien oder Deutschland für knapp die Hälfte angeboten. Aber da ich mein Geld in der Schweiz verdiene gebe ich es auch da aus! Kann die Erfahrung mit die teilen. Habe sie zum wandern in der dämmernjng

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  2. Nun, das kann schon sein, aber in der Schweiz ist (fast) alles teurer. Mir gefällt die Philosophie von Veloplus, daher kaufe ich gerne dort ein. Es gäbe wahrscheinlich auch in der Schweiz noch günstigere Angebote, aber der Preis kann nicht das einzige Kriterium sein. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde, und diese versucht Veloplus zu leben. Daher bin ich bereit, ein paar Franken mehr zu bezahlen.

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  3. Erst mal Danke für den Bericht. Der Preis ist leider auch das einzige vermeintlich "objektive" Kriterium unter dem wir alle in etwa das gleiche verstehen.
    Ganz anders verhält sich das beim Kommentar "...schön ausgeleuchteter Weg..." bei Schneefall. Ich verwende eine "alte" Lampe Marke Eigenbau, welche ich vor ein paar Jahren als "genial" bezeichnet habe, mittlerweile tappe ich buchstäblich im Dunkeln, wenn sich an einem 24h Rennen eine Wilma von hinten an mich heranpirscht. Erscheint die Funzel irgendwo in einem Vergleichstest welche neben der Lichtleistung auch die Akku-Leistung ausleuchten?

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    1. Hallo Mark
      Ich erhebe auch absolut keinen Anspruch darauf, objektiv zu sein. In diesem Blog ist alles aus meiner persönlichen, subjektiven Sicht beschrieben.
      Ich habe bis jetzt eine B&M Ixon zusammen mit einer Mammut Stirnlampe verwendet. Und das ist einfach nicht genug in dieser Jahreszeit, wenn man abseits jeglichen Kunstlichts unterwegs ist zur Arbeit. Somit ist es für mich ein Quantensprung (na ja, jedenfalls fast) zum Trailbeamer. Und da ich garantiert von keinem Biker mit einer Wilma überholt werde, ist das für mich die ideale Lampe.
      Gruss Urs

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