Montag, 1. Juli 2013

Velotour: Ein Puzzleteil mehr und viel gelernt über den Biber

Im Herbst '11 starteten wir in Meiringen, um der Aare (Route 8) entlang zu fahren. Wegen schlechtem und kaltem Wetter mussten wir in Selzach, kurz vor Solothurn, abbrechen. Am letzten Juni-Sonntag dieses Jahres konnten wir einen Teil nachholen. Wir fuhren von Olten nach Aarwangen. Dort trafen wir einen Experten für Biber, der uns Biberspuren zeigte.

Wir fahren mit dem Zug nach Olten. Dort ist gerade Jugendfest oder so etwas, auf jeden Fall scheint die ganze Stadt draussen zu sein und es findet gerade ein Umzug statt.
Olten
Wir aber fahren den Wegweisern der Route 8 entlang, vorbei an der Altstadt. Überrascht stellen wir fest, dass die noch ganz hübsch aussieht. Bis jetzt kannten wir ja nur den Bahnhof... Nach der Stadt fahren wir der Aare entlang, kriegen aber nicht wirklich etwas zu sehen davon, da dichtes Buschwerk den Blick versperrt. Dafür lässt es sich gemütlich und autofrei nach Aarburg rollen. Dort thront auf einem Felsen die Festung Aarburg, die heute ein Jugendheim ist.
Festung Aarburg im Hintergrund
Weiter geht die Fahrt der Hauptstrasse entlang zum Kraftwerk Ruppoldingen. Eine Fischtreppe ermöglicht es den Fischen, das neue Kraftwerk zu umgehen (resp. umschwimmen). Weniger beeindruckt dürften sie vom Kunstwerk sein, das diesen Kanal ziert.
Fischtreppe
Kunstwerk
Nach dem Kraftwerk führt uns die Beschilderung wieder der Strasse entlang. Irgendwann wird es uns zu bunt, als wir einen schönen Feldweg entdecken, der der Aare entlang führt. Wir wechseln auf diesen und geniessen die Ruhe und bestaunen all die Tiere, die dort zu entdecken sind. Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, weshalb man einen Radweg der Hauptstrasse entlang leitet, während es daneben schöne Feldwege gibt. Vielleicht kann mir ein Leser eine plausible Erklärung geben dafür.
Hauptstrasse oder hier entlang? Keine Frage: Hier!
Wir durchfahren das sehr ländliche Boningen, das mit wunderschönen renovierte Bauernhäuser aufwartet. Wir durchqueren einen Wald und eine grosse Kiesgrube, die einen längeren Aufenthalt wert wäre, sieht sie doch ökologisch interessant aus. Da wir aber einen Termin haben, müssen wir weiter. Die Aare sehen wir nicht, wir sind relativ weit entfernt von ihr. An Fulenbach vorbei gelangen wir bei Wolfwil wieder an die Aare. Da wir noch viel Zeit haben bis zu unserem Meeting, kehren wir in der "Fähre"-Gartenwirtschaft ein, einem romantische Beizli. Am Fluss unten kann man auf einer richtigen Fähre selbigen überqueren.
Teich im Restaurant
Kois. Es hat aber auch Störe
"Fähre" oberhalb der Fähre
Kurz vor dem Zwischenziel
Die letzten Kilometer stehen an. Bald schon sind wir in Aarwangen an unserem Treffpunkt. Da es in Aarwangen aber mehrere Bahnhöfe gibt, ist es nicht ganz einfach, sich zu treffen. Aber wir schaffen es noch. Wir besuchen nun mit dem Biberspezialisten von Pro Natura ein Gebiet, das der Nager zu seinen Gunsten umgestaltet hat. Der Spezialist vermittelt uns viel Spannendes über das nachtaktive Nagetier. Schon bald finden wir Spuren: Angenagte Bäume, eine Biberburg und Dämme. Der Biber ist der beste Landschaftsarchitekt, wenn es um Renaturierungen geht. Überlässt man ihm ein Gebiet, erhöht sich die Biodiversität fast explosionsartig.
Solche Bäume schafft der Biber in nullkommanichts
Vom Biber gestautes Gewässer mit Biberburg
Typischer Biberwechsel. Sie gehen immer die gleichen Wege.
Der Asthaufen in der Bildmitte ist die Biberburg.
Nach dieser spannenden Exkursion fahren wir weiter nach Murgenthal, wo wir wieder den Zug nach Hause nehmen.
Eine Reportage über den Biber wird in Heft 04/2014 des "Wandermagazin SCHWEIZ" erscheinen.

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