In Realp schauen wir uns um. Die Südhänge beginnen schon auszuapern. Und da entdecke ich auch ein Rudel Tiere. Und stelle mit Schrecken fest: Ich habe den Feldstecher vergessen! Quel malheur! Silvan meint, es seien Steinböcke, meine Liebste sieht Gämsen und ich bin der Meinung, dass sich dort Rothirsche tummeln. Wir werden es nie wissen. Nun denn, starten wir den Aufstieg. Aber irgendwie kommen wir uns komisch vor. Irgendwas fehlt. Richtig, wir sind ja quasi mit der Sommerausrüstung im Schnee. Keine Skischuhe, keine Skier, keine Stöcke. Es fühlt sich ungewohnt an.
Es ist noch ziemlich kalt im Schatten, aber schon bald wird sich das ändern, nämlich wenn wir an die Sonne kommen. Dort, wo im Sommer Autos und Töffs rauf und runter rasen und ihre Abgase in der frischen Alpenluft verteilen, ist nun ein wunderbarer Winterwanderweg, der jeweils von Hansruedi Tresch vom Hotel Tiefenbach perfekt präpariert wird.
Auf der Passstrasse, Blick gegen Süden ins Witenwasserental |
In angenehmer Steigung gelangen wir immer höher. Ab und zu gibt es kurze, steile Abkürzungen. Eine endet an diesem Schild:
Was es wohl mit diesem Schild auf sich hat? |
Wir nähern uns dem ersten Etappenziel: Dem Hotel Galenstock, das am Ende der vielen Kehren steht, bevor es flacher weiter geht zum Hotel Tiefenbach und zur Passhöhe und von dem man die beste Aussicht hat bis zum Oberalppass.
In der Mitte das Hotel Galenstock, das rechts ist kein Ferienhaus, sondern ein Bunker der Gotthardfestung |
Nun wären es eigentlich nur noch sanft ansteigende eineinhalb Kilometer ins Hotel Tiefenbach. Da es aber warm ist und die Gefahr von Nassschneelawinen besteht, ist dieser Abschnitt gesperrt. Das bedeutet nochmals 200 zusätzliche Höhenmeter bis Pt. 2272.
Rundumsicht: Hier gegen Süden ins Witenwasserental... |
...gegen Westen zur Passhöhe... |
...und gegen Osten nach Andermatt und den Oberalppass |
Der Stotzig Firsten ist ein beliebtes Skitourenziel |
Ziel erreicht: Das Hotel Tiefenbach |
Die felsigen Klein und Gross Sidelenhorn und der Galenstock mit der ehemals mächtigen Wechte |
Allerdings fahren wir zuerst vorsichtig und üben das Bremsen. Doch schon bald werden wir mutiger und haben unsere Untersätze im Griff. Wir haben voll den Spass, da vergisst man gleich, dass man auch auf Skitour hätte gehen können.
In den Südhängen sind in der Zwischenzeit einige Nassschneelawinen abgegangen, was zeigt, dass unbedingt auf die Tageszeit geachtet werden muss bei diesen Temperaturen.
Schon bald sind wir wieder glücklich in Realp. Die Kinder sind zum ersten Mal gerodelt, aber bestimmt nicht das letzte Mal. Ein rundum gelungener Tag geht dem Ende entgegen.
Herzlichen Dank an Madeleine und Hansruedi Tresch vom Hotel Tiefenbach, die uns die Schlitten und Rodel zur Verfügung gestellt hat.
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