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Als wir an diesem Sonntagmorgen zum ersten Mal aus dem Fenster guckten, schickte sich die Sonne gerade an, hinter dem Hügel aufzugehen. Also raus aus den Federn. Auf der anderen Seite des Hauses bot sich ein anderes Bild: Vom Seetal her waberte der Nebel ins Wynental. Und gegen Norden zeichnete sich bereits Bewölkung ab. Fünf Minuten später war von der Sonne nirgend mehr etwas zu sehen. So schnell kann das gehen. Und wenn ich ehrlich bin: Der Herbstwald gefällt mir mit Nebel genauso gut.
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Auf der anderen Seite des Waldes ging es wieder abwärts nach Beinwil am See. Vom Bahnhof her führt ein Wander weg direkt zum hinunter durch ein Tobel. In den hohen Buchen hat sich eine Saatkrähen-Kolonie eingenistet. Dutzende von Nestern sind sichtbar und die Krähen machen sich ebenfalls bemerkbar. Im Vergleich zu den häufigeren Rabenkrähen haben sie einen grösseren, kräftigeren Schnabel, dessen Basis weiss ist.
Kaum am See angekommen, entdecken wir auch schon die ersten Wasservögel: Natürlich die weit verbreiteten Stockenten (also nicht die, die einem Wanderwegen mit Stöcken entgegenkommen und die man schon von weitem klackern hört), Höckerschwäne, Haubentaucher und Lachmöwen. Auch die ersten Wintergäste waren schon da, Reiherenten und Tafelenten. Draussen auf dem See flog ein Kormoran vorbei, ein Geselle, der bei den Fischern gar nicht gern gesehen wird und die deshalb dessen "Regulierung" fordern. Das bedeutet nichts anderes, als dass er abgeschossen werden soll, selbst in Naturschutzgebieten. Unverständlich dass jene, die sich damit brüsten, mit und in der Natur zu arbeiten, am wenigsten Verständnis haben dafür.
Wir erreichen den neuen Steg. Mit dem Bagger wurde die Gegend umgepflügt, Tümpel angelegt für die Gelbbauchunken und andere Amphibien die auf Tümpel angewiesen sind, die gelegentlich trocken fallen. Im Moment sieht noch alles ziemlich trist aus, so ohne Bewuchs. Das wird sich im Laufe der Zeit ändern, ich bin gespannt, wie sich das Naturschutzgebiet entwickelt.
Beschaulich führte der Weg weiter dem See entlang, mal über Wiesen, mal durch Wälder,die wunderschön in allen Farben leuchteten. Ach ja, das habe ich ja bereits erwähnt. Aber die Wälder sind halt jetzt wirklich schön!
Wir näherten uns dem Etappenziel, dem Restaurant Schifflände in Birrwil. Wir freuten uns auf etwas Warmes, war es doch ziemlich kalt so im Nebel. Gegen Süden, am Luzerner Ufer in Aesch, schien die Sonne die Oberhand zu gewinnen über den Nebel. Ein Fischerboot dümpelte auf dem See, Schwäne bettelten uns um etwas Fressbares an. Das Fondueschiff lag bereit am Steg, wir aber steuerten die wärmende Gaststube an. Wir hatten die Wahl zwischen einem langen, rustikalen Holztisch oder der Lounge. Wir wählten letztere. Alles in allem: Man tritt gerne ein hier, fühlt sich willkommen, auch als Wanderer, der nur etwas trinken will. Selbst die WCs sehen gediegener aus als manche Gaststube in anderen Restaurants. Wir genossen jedenfalls den Aufenthalt hier.
Nachdem wir wieder Wärme getankt hatten, entschieden wir uns, direkt zum Bahnhof hoch zu steigen. Den Zug verpassten wir mal wieder um fünf Minuten. Wir nutzten die Zeit, um etwas zu essen und fuhren mit dem nächsten Zug zurück nach Beinwil am See. Den Rest nach Hause legten wir wieder zu Fuss zurück, wieder durch den herbstlichen Sonnenberg. Hatte ich übrigens schon erwähnt, wie schön dieser jetzt in allen Herbstfarben leuchtet?
PS: Ein Foto wurde übrigens "Foto der Woche" auf Mountix.com: http://blog.mountix.com/indian-summer-hallwilersee/
Wieder mal echt tolle Herbstbilder, die Du da geschossen hast!
AntwortenLöschenVielen Dank, lieber Spoony!
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