Mittwoch, 20. Mai 2015

Klettern mit Kindern um Meiringen

Meiringen ist so was wie die "Hauptstadt der Kletterer". Auf kleinstem Raum findet man alle möglichen Spielarten und Schwierigkeiten der Kletterei, von Klettergärten für Anfänger bis zu den extremen Mehrseillängenrouten an den Wendenstöcken. Zum Saisonanfang fühlen wir uns eher zu ersteren hingezogen.
Blick auf Meiringen vom Klettergarten Rotsteini aus

Was es nicht alles zu klettern gibt um Meiringen herum: Die Klettergärten, die Engelhörner, das
Topklettergebiet unserer Grossväter, locken auch heute noch mit modernen Klettereien, die Extremrouten an den Wendenstöcken, die einfachen Mehrseillängenrouten im Steingletscher am Susten, die Reibungsklettergebiete der Handegg mit dem Klassiker "Fair Hands Line", die einfachen Platten am Räterichsbodensee, die extremen Reibungsklettereien des "El Dorado" am Unteraarstausee. Und ob Granit oder Kalk, man findet beides in Hülle und Fülle. Wir entscheiden uns aber für das Naheliegendste: Den Klettergarten Rotsteini. Dieser liegt zwischen Meiringen und Hasliberg Hohfluh und ist gut zu Fuss in einer halben Stunde erreichbar. Direkt an der Waldstrasse (mit Motorfahrzeugverbot) liegt ein grosser Felsblock. An diesem gibt es mehrere einfache Routen für Anfänger. Das Gelände ist überschaubar und es gibt auf der Strassenseite keine Absturzgefahr, so dass man auch problemlos Kleinkinder mitnehmen kann (aber Vorsicht wegen den Bikern, die hier zahlreich vorbei fahren). Wir entscheiden uns jedoch für den oberen Felsen, der ebenfalls Routen für Anfänger bereithält, aber auch Kletterer anspricht, bei denen erst bei 6c Schluss ist. Das Gelände hier ist nicht mehr kindertauglich, es besteht Absturzgefahr, die mit einem Seilgeländer etwas entschärft wurde.




Obwohl hier sehr viel geklettert wird, ist der Fels gut und griffig, nicht abgespeckt, wie man es von den Juraklettergärten her kennt. Die Wand ist zweigeteilt, die untere Hälfte weist einfache Routen um 4 auf, die obere die erwähnten Routen der schärferen Gangart. Zum Einklettern wählen wir eine gut strukturierte Länge. Löcher, Seitgriffe, Aufleger, Leisten, alles wird uns geboten. Es ist ein wahrer Genuss, hier zu klettern! Am gut eingerichteten Stand können wir wieder abseilen. Die Kinder können hier ebenfalls problemlos klettern. Am rechten Rand des Klettergartens zieht sich eine Route hoch bis zuoberst, die Schwierigkeit liegt bei 5a. Die Kletterei ist auch hier sehr abwechslungsreich und schön. Fabian klettert diese ebenfalls bis zur Hälfte im Vorstieg. Was bisher nicht erwähnt wurde: Die Aussicht! Von diesem Felskopf, der aus dem Wald herausragt, hat man eine wunderbare Aussicht auf Meiringen und die Engelhörner. Man hat nun die Wahl, wieder abzuseilen (was nicht empfehlenswert ist, wenn noch andere Leute hier klettern) oder abzusteigen.
Nachdem sich nun auch andere Gruppen eingefunden haben, ziehen wir uns wieder zurück und gehen zum ersten Felsen an der Strasse. Wir klettern an der Seite, wo etwas schwierigere Routen eingebohrt sind. Viel geklettert wird hier scheinbar nicht, die Griffe sind noch dreckig und mit Spinnweben überzogen. Macht nichts. Nach etwa drei Routen haben wir genug und kehren zurück.




Wenn es regnet

Am folgenden Tag regnet es. Noch. Denn schon bald einmal wird es schneien, aber das wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir fahren deshalb mit der Seilbahn nach Meiringen und suchen die dortige Kletterhalle auf, der nun auch eine Boulderhalle angegliedert ist. Die Kletterrouten sind hoch, ungefähr 16 Meter, und in allen Schwierigkeitsgraden. Die Halle ist ideal, um einen Regentag im Haslital zu überstehen.

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