Sonntag, 7. Oktober 2012

Was machen, wenn es in Davos regnet?

Man fährt mit dem Zug nach Bergün und besucht das Bahnmuseum Albula. Von Davos nach Filisur überquert man den Wiesenviadukt, der höchste der RhB-Strecke. Von Filisur nach Bergün fährt man auf der berühmten Albula-Strecke, die seit 2008 im Verzeichnis des UNESCO  Welterbes aufgeführt ist. Man erfährt viel Interessantes über die Entstehung der Strecke und deren Herausforderungen.
Fahrsimulator
Wie man einen Viadukt baut
Im Untergeschoss lagern noch viele Schätze, die noch nicht museumsreif aufbereitet sind, die man aber anschauen kann. Im Parterre ist jeweils die Sonderausstellung, im Moment werden filmische Impressionen aus Indien gezeigt: "Kalka Shimla Diaries".
Ebenfalls im Parterre lässt ein weiteres Exponat nicht nur die Herzen der Kinder, sondern auch der Väter höher schlagen: Bernhard Tarnutzer baut seit mehr als 20 Jahren Teile der Albula-Linie in der Spurweite 0m nach mit einer Detailliebe sondergleichen. Überzeugt euch selbst:



Weitere Infos findet ihr unter www.bahnmuseum-albula.ch.

Samstag, 6. Oktober 2012

Das Paradies für kleine Stollenritter

Wir starteten direkt vor der Haustüre Richtung Süden. Den Weg über den Golfplatz kannten wir, allerdings haben wir noch nie gesehen, wie der Rasen mit einem Schaber getrocknet wird. Golfen ist ein Sport, den ich nie begreifen werde. Wir suchten sofort die kleinen Wege auf, Fabian voran. Auf und ab flogen wir über die Trails, umrahmt von einem tollen Panorama mit dem Flüela Schwarzhorn, das wir vor ein paar Tagen bestiegen hatten.
Leider hat alles Schöne ein Ende, irgendwann wurden wir auf die Strasse verbannt. Ständig zwängten sich Autos an uns vorbei. Liebe Davoser, habt ihr noch nie über ein Fahrverbot im Dischmatal nachgedacht? Man kann wandern, biken und Velo fahren und es fährt noch ein Bus. Wozu muss man dann noch mit Motorfahrzeugen bis Dürrboden fahren?
Nun denn, wir erreichten den Dürrboden, wo wir die verdienten Getränke zu uns nahmen. Ein Geocache lag auch noch in der Gegend rum, den wir dann auch loggten. Zum Bouldern und Biketricks üben reichte die Zeit auch noch.
Eine Bouldersession
Das Bike will beherrscht sein
Die Rückfahrt auf der Strasse war so schnell, wie es die Autos zuliessen. Endlich konnten wir links auf die Trails abbiegen. Und schwupp, war Fabian weg. Zum Glück waren nicht mehr viele Wanderer unterwegs, es machte richtig Spass, die schmalen Wege runter zu fetzen. Bald waren wir wieder beim Golfplatz, wo uns eine Barriere den Weg versperrte. Ein Ball kam geflogen, kurz darauf schlurften Golfer vorbei, die Barriere ging hoch. Also diese Golfer... 25 Kilometer und 500 Höhenmeter waren nun genug. Oder doch nicht? Nein, wir mussten noch einen Cache suchen und nochmals 100 Meter hoch radeln. Erst dann fuhren wir mit 30 Kilometern in den Beinen zur Wohnung zurück.

Freitag, 5. Oktober 2012

Spaziergang durch die Wüste

Heute war Ruhetag. Wir wanderten durch die Wüste. Liebe Schneeafficionados, habt ihr schon mal ein Skigebiet im Sommer gesehen? Das sieht dann so aus:
Permanente Baustelle, planierte Landschaft: Parsenn auf 2600 müM

Absolut schrecklich, eine planierte Hochgebirgswüste präsentierte sich uns. Überall lag Abfall herum. Die Diskrepanz zwischen den Hochglanzprospekten und der Realität ist enorm. Zu diesem Thema läuft im Alpinen Museum in Bern gerade eine Ausstellung: «Intensivstationen. Alpenansichten von Lois Hechenblaikner». In eindrücklichen Bildern wird gezeigt, wie die Alpen zu einem Funpark degradiert werden, wo ohne Rücksicht auf Kultur und Natur der einmalige Lebensraum verschandelt und zerstört wird.

Solche Eingriffe müssen auf bestehende Skigebiete beschränkt bleiben, es dürfen keine neuen Gebiete erschlossen werden. So hat man immer noch die Wahl, in einer künstlichen Landschaft oder in einer natürlichen zu wandern. Ich ziehe natürlich eindeutig letzteres vor. Der Wahlspruch muss sein: Leave nothing but your footsteps. Und selbst die sollten nicht sichtbar sein.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Herbstsymphonie auf 3000 Meter

Unsere heutige Tour führte uns auf das Flüela Schwarzhorn (3146 m). Herbstliche Farben in allen Rot-, Braun- und Gelbtönen prägten die Wanderung. Der gleichmässig steigende Weg vereinfachte die Tour. Die Murmeltiere sogen nochmals die Wärme der Herbstsonne auf, bevor sie sich für fünf Monate in den Winterschlaf begeben.
Auf dem Grat folgten wir weiter dem hervorragend ausgebauten Wanderweg, für diese Höhe noch speziell. Zum Teil wurden sogar Steinplatten verlegt, der Weg ist beinahe kinderwagentauglich. Trotzdem: Für Szenebartussen und -typen ist diese Tour nicht geeignet, das Gucci-T-Shirt könnte verschwitzt und die weissen Turnschuhe dreckig werden, so der Träger/die Trägerin überhaupt weiter als 200 Meter kommt. Dass es sich nicht wirklich um einen Geheimtipp handelt, merkten wir bald. Dutzende anderer Wanderer erklommen ebenfalls den Gipfel, auch mit Kindern. Unsere waren also in guter Gesellschaft.
Viel los auf dem Gipfel
Gipfelfoto im Gipfelmeer

Für den Abstieg wählten wir eine andere Variante, auf der wir entsprechend wenig Leute antrafen.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Der unsichtbare Berg

Am 1. Oktober wollten wir auf den Speer. Die Betreibergesellschaft des Sesselliftes von Amden wollte aber diesen zuerst nicht in Betrieb setzen. Erst nach einer stündigen Wartezeit wagten sie es doch noch, trotz dem Nebel. So kamen wir in stockdickem Nebel an der Bergstation am Fusse des Mattstockes an, von dem wir aber nicht einen Stein sahen. Um auf den Speer zu gelangen, mussten wir den Mattstock halb umrunden. Aber immer noch kein Mattstock. Auf dem Speer strahlte uns die Sonne an, ein gewaltiges Nebelmeer bedeckte das Mittelland.
Über dem Nebelmeer

Nur die Berge ragten aus der weissen Watte. Ausser dem Mattstock. Beim Abstieg tauchten wir bald wieder in die Suppe ein. Beim Restaurant Oberchäseren zweigten wir rechts ab, um nicht den gleichen Weg zu nehmen. Zudem war nicht sicher, ob der Sessellift noch läuft und wir dann sowieso absteigen müssten. Also wählten wir gleich den anderen Weg. So erreichten dann irgendwann mal Amden, der Kreis schloss sich, in dessen Mittelpunkt der Mattstock stand. Den wir aber nie sahen. Wir glauben nun, dass der Mattstock nur eine Erfindung des Tourismusbüros Amden ist und in Wirklichkeit gar nicht existiert.

Ostschweizer Birdinggebiete

Birding: So nennt sich unser Hobby, das Vögel beobachten, auf englisch. Wörtlich übersetzt ergibt das zwar auch im Deutschen eine schöne Tätigkeit, ist aber ein unschönes Wort. So lassen wir also den Begriff im Englischen stehen. Zum Ferienanfang haben wir uns nun in zwei Gebieten am oberen Zürichsee umgesehen. Das erste war der Holzsteg von Rapperswil nach Hurden. Gemütlich konnten wir darüber flanieren und die Vögel beobachten, von denen einige selten sind, so zum Beispiel die Eiderente, die Rohrweihe oder der Wanderfalke. Dies waren zumindest unsere Highlights dort.
Das nächste Gebiet war das Kaltbrunner Riet. Drei Beobachtungstürme ermöglichen einen Überblick über das Gebiet. Besonders freute mich die Beobachtung einer Klappergrasmücke, eines Trupps Grosser Brachvögel im Überflug und einer weiteren Rohrweihe. Eindrücklich waren auch die 24 Störche, die sich auf einer Wiese eine Fettreserve anfrassen für die weite Reise in den Süden.

Wie macht man Bikekids in Davos eine Freude?

Kurz: Mit einem Besuch im Bikepark Färich. Nach einer ausgedehnten Geocacher-Bikerunde (wir fanden sechs Geocaches) mussten wir dann auf drängen von unserem Junior-Biker Fabian den Bikepark aufsuchen. Dieser ist wirklich toll gemacht. Ein Pumptrack, das sind so wellenförmige Hügel. Das Ziel ist, dass man ohne zu treten durch den Parcours kommt.

Weiter gibt es eine Wippe, Hindernisse zum darüber Balancieren, kleine und grosse Schanzen und so weiter. Nicht nur den Jungen machte der Park Spass, auch die Eltern versuchten, ihre Biketechnik weiter zu entwickeln. Aber wir mussten einsehen, dass wir den Jungs bald einmal nicht mehr folgen können. Dann werde ich gemütlich bei einem Bier sitzen und stolz meinen Söhnen zuschauen!