Mittwoch, 10. April 2013

Der Optimismus wurde belohnt


Am 7. April eröffnete der SAC Homberg die Skihochtourensaison. Ursprünglich war eine zweitägige Tour am Oberalppass geplant mit Übernachtung in der Etzlihütte. Der Wetterbericht machte es dem Tourenleiter und –chef Daniel Forrer aber nicht einfach. 




Wir trafen uns in Andermatt. Es war noch dunkel, der Nebel dicht. Es nieselte leicht. Nur die Aussicht, dass das Wetter besser wird, hielt uns davon ab, im Bahnhofbuffet sitzen zu bleiben. Mit der Bahn fuhren wir zur Passhöhe hoch. Beim Aussteigen: Nebel. Noch etwas dichter als in Andermatt. Zwölf Hombergler und Interessierte stachen in die Suppe. Mit Karte und Kompass suchte sich ein Tourenleiteraspirant, unterstützt vom Wintertourenchef, den Weg ins Val Val (doch, das heisst so). Nach drei Stunden entschied der Tourenleiter, dass wir noch bis zum Ende des Tales gehen und danach umkehren.

In dem Moment riss der Nebel auf, die Sonne trat hervor. Wir sahen zum ersten Mal, wo wir uns bis jetzt bewegt hatten. Die Nebelfetzen hingen wie Watte an den Bergen. Sogleich wurde der Plan wieder geändert. Wir beschlossen, den Crispalt zu besteigen. Richtungsänderung. Wir stiegen zu einem Pass hoch.

Nach einigen Spitzkehren hatten wir diesen erreicht. Wir stärkten uns erst mal, bevor wir den Rest zu Fuss zurücklegten. Dieser Rest entpuppte sich allerdings als alpintechnische Herausforderung.



Steile Schneefelder waren zu erklimmen, unter uns gähnende Leere. Auf ziemlich genau 3000 Meter entschloss sich der Tourenleiter zur Umkehr, da er das weitere Vorgehen mit der ganzen Gruppe nicht mehr verantworten konnte. Nur die Versiertesten kämpften sich bis zum Gipfel auf 3076 Meter durch. Wir genossen derweil die Aussicht in die Berner Alpen, auf den Titlis und ins Wallis sowie das Tessin. Die Nebelgrenze war immer noch sehr hoch und sie schien wieder zu steigen.



Wir machten uns für die Abfahrt bereit. Und stürzten uns ins Vergnügen. Doch bald waren wir wieder weiss eingehüllt. Der Tourenleiter richtete den Kompass, die Sicht war miserabel. Bodenunebenheiten waren nicht auszumachen, was dann zum Teil originelle Stürze zur Folge hatte, die glimpflich verliefen. Weiter unten wurde die Sicht wieder besser, da wir jetzt unter dem Nebel waren. Nun kam noch eine letzte Schwierigkeit: Ein steiles Couloir mit hartem Firn musste noch bezwungen werden. Einer nach dem anderen rutschte den steilen Hang hinunter. Nach der Bewältigung dieses Hindernisses war der Weg frei, der Schnee besser, die Sicht ebenso. Bald erreichten wir den Sessellift, der uns wieder zum Oberalppass zurück brachte. Dort hatte sich der Nebel inzwischen auch teilweise verflüchtigt, so dass wir nochmals ein paar Sonnenstrahlen aufsaugen konnten. Die Zeit bis zum nächsten Zug nach Andermatt verbrachten wir mit ersetzen der verlorenen Flüssigkeit. So endete ein schöner Tag, an dessen Beginn noch kaum jemand überzeugt war, Sonne zu sehen.

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