Sonntag, 26. Mai 2013

Indoor-Tipp: Schweizerisches Agrarmuseum Burgrain

Nun, da es sich immer noch nach Spätwinter statt Spätfrühling anfühlt, gebe ich mal einen Indoor-Tipp durch. Es ist da drinnen zwar nicht wesentlich wärmer, aber man bleibt wenigstens trocken. Das ist ja auch schon mal was, oder? Nun, mein Tipp befindet sich zwischen Sursee und Huttwil und zeigt einen wichtigen Teil der Schweizer Kultur und Wirtschaft.
Wir besuchen das Schweizerische Agrarmuseum in Burgrain, das an der Strasse zwischen Sursee und Huttwil liegt. In der Halle sind verschieden Maschinen und Apparate zu sehen, die in der Landwirtschaft in den letzten 150 Jahren eingesetzt wurden: Wagen, Traktoren, Pflüge, Mäher, Heuwender, Kartoffelsetzmaschinen und so weiter sind zu bestaunen. Es ist schon bedenkenswert, wie auch hier die Technik fortgeschritten ist. Weiter sind Apparate zu finden, die direkt dem leiblichen Wohl zudienen: Mostpressen, Trotten und Brennhäfen (das sind Distellieren im Kleinformat, mit denen Schnaps gebrannt wurden).
Trotte
Fahrbare Schnapsbrennerei
Traktor
Holzvergaser an einem Traktor
Heuwender und Mäher
Früher Mähdrescher
Im oberen Stockwerk werden Handwerke vorgestellt, von denen wir heute kaum mehr eine Vorstellung haben: Drechsler, Wagner, Schindelmacher, Küfer, Korbmacher. Oder wer weiss noch, was ein Häftlimacher ist? All diese Berufe werden vorgestellt mitsamt den verwendeten Werkzeugen. Zum Teil sind auch wieder Modelle der ganzen Anlage zu bewundern, zum Beispiel beim Schmied oder beim Zimmermann. Weiter hinten in der Halle sind verschiedene Pflüge zu bestaunen.
Wagner
Küferwerkstatt
Verschiedene Eggen
Pflüge aus verschiedenen Epochen
Im Hauptgebäude finden wir eine Ausstellung zum bäuerlichen Leben und über Bienen. Wir erfahren Aufschlussreiches über die Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hauptsächlich Ackerbau betrieben, nur in der Alpwirtschaft dominierte die Milchproduktion. Ab diesem Zeitpunkt wurde aber der Ackerbau wegen den billigen Importen aus Österreich-Ungarn und Russland und sogar aus Übersee unrentabel, man verlegte sich nun auf die Milchwirtschaft, was aber die Alpenregionen konkurrenzierte. 
Im ersten Stock ist viel Wissenswertes über die Bienen zu erfahren. Wissen Sie, wie Bienenwachs entsteht? Oder woraus Bienen den Waldhonig herstellen?
Der zweite Stock bringt uns das bäuerliche Leben näher. Alltagsgegenstände und -arbeiten sind zu sehen.
Moderne Ausstellung zur Geschichte der schweizerischen Landwirtschaft
Knochenmühle: Das Knochenmehl wurde als Dünger verwendet
Verschiedene Produkte, für die Honig verwendet wird
Bienenvolk zum Beobachten
Abteilung Weben und Spinnen
Konservieren anno dazumal
Nach mehr als drei Stunden waren durch die Ausstellung durch und hatten das Gefühl, die Informationen nur ein wenig überflogen zu haben. Zu den Maschinen in der Halle gab es leider nur die technischen Angaben. Zu gerne hätten wir manchmal gewusst, wie diese oder jene Maschine eingesetzt wurde. Der Einsatzzweck war nicht immer klar. Ein Umbau der Ausstellung ist aber geplant. Wenn sie so gut wird wie jene im Hauptgebäude, wird sie gut.
Wer noch nicht genug hat, findet 200 Meter Richtung Sursee unter dem Titel Agrovision einen Biobauernhof mit Restaurant, Bioladen und Biokäserei. Man kann beim Käsen zuschauen, gluschtige Bioprodukte kaufen, gemütlich einen Kaffee trinken oder noch mehr über Bienen erfahren. Die Kinder erfreuen sich an den Zwergziegen, Wollschweinen und Hühnern oder tollen auf dem Spielplatz umher. 
Ach ja, im Text habe ich ein paar Fragen gestellt. Die Antworten dazu? Finden Sie im Museum! ;-)

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