Sonntag, 7. Juli 2013

Auf Biberpirsch

Nachdem wir am letzten Wochenende von einem Experten Einsicht in die Lebensweise der Biber erhielten, wollten wir dieses Wochenende dieses faszinierende Säugetier selber sehen. Wir machten uns also auf nach Solothurn. Am Emmenkanal sollen sie gut zu beobachten sein. Wir machten uns also gegen Abend, nachdem ich von Bern her mit dem Zug eingetroffen war, auf dorthin und folgten dem Kanal. Überall trafen wir auf Spuren dieses Wasserbewohners. Gleich zu Beginn entdeckten wir eine Biberburg. Fast alle Bäume am Ufer waren angenagt. Hundert Meter weiter unten fanden wir eine zweite Biberburg. Wir waren ganz fasziniert von der Auenlandschaft hier, überall gab es etwas zu entdecken. Wir machten einen Rundgang um den Emmenspitz.
Biberburg
Emmenkanal
Da es noch zu früh war für die Biber, fuhren wir erst mal nach Wangen an der Aare zum Nachtessen. Wangen ist ein hübsches Städtchen, das einen Halt auf einer Velotour lohnt, zum Beispiel auf der Aare-Route.
Als wir wieder beim Emmenspitz ankamen, waren wir noch etwas zu früh. Dieser soll ab ca. 21 Uhr aktiv werden. Also wanderten wir nochmals dem Kanal entlang. Plötzlich sahen wir etwas im Wasser schwimmen: Der Biber! Er schwamm kanalaufwärts, wir folgten ihm am Ufer.
Er liess sich nicht beeindrucken und steuerte die obere Biberburg an. Und verschwand darin. Hocherfreut gingen wir weiter und dachten, das wars dann. Bei der Mündung kehrten wir wieder um. Plötzlich sahen wir den Biber wieder! Er schwamm diesmal in die andere Richtung zum zweiten Heim. Dort knabberte er an ein paar Ästen, bevor er weiter schwamm. Irgendwann ging er an Land, stieg den Hang hoch und verschwand. Wir sahen nur, wie sich die Äste bewegten. Irgendwann kam er zurück mit einem Zweig zwischen den scharfen Zähnen.


Er begann genüsslich, diesen zu verzehren. Derweil nährte sich ein zweiter Biber. Sie pflegten sich gegenseitig das Fell. Bald einmal verschwanden beide, für uns war es inzwischen auch Zeit, zum Zelt zurück zu gehen.
Am Aareufer beim Campingplatz Solothurn
Am nächsten Morgen stand ich früh auf und suchte, am Aareufer sitzend, die andere Seite ab. Da entdeckte ich einen Biber. Kurz darauf kam meine Frau und wollte auch schauen. Sie spähte mit dem Fernglas auf die andere Seite. "Schau mal da!", flüsterte ich. Zehn Meter vor uns schwamm wieder ein Biber.

An der Aare ist jedes Biberrevier besetzt, so dass die Jungen beginnen, in die Seitenflüsse auszuweichen.
(Entschuldigt bitte die schlechte Qualität der Fotos, da es schon recht dunkel war und mein Objektiv nicht lichtstark ist, musste ich mit längeren Verschlusszeiten arbeiten).



Hier das Video in etwas besserer Qualität: Biber-Video auf Youtube

5 Kommentare:

  1. wow, tolle begegnung! da werde ich ja fast etwas neidisch - ich wohne quasi an der aare, hatte aber noch nie das glück, einen biber in freier wildbahn zu beobachten & zu fotografieren. vielleicht sollte ich mich auch mal richtung solothurn aufmachen...

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    1. Da die Tiere dämmerungs- und nachtaktiv sind, sind sie auch nicht so einfach zu beobachten. Aber am Emmenspitz ist es wirklich ideal, der Wanderweg verläuft parallel zum Kanal. Die Biber lassen sich überhaupt nicht stören, wenn man sich ruhig verhält.

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  2. Wow, sehr schöne Erlebnisse und Bilder. Darf ich Sie anfragen, ob ich eines ihrer Bilder für einen kleinen Fachbericht verwenden dürfte?

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    1. Schreiben Sie mir eine Mail, dann können wir das besprechen.

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    2. Ich habe Ihnen gestern ein Mail an die Adresse geschrieben: (at)sac-homberg.ch. Ist diese Adresse richtig? Sie können mich gerne kontaktieren unter marius.stadler(at)bern.ch.

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